Freitag, 1. Oktober 2010

Goats = Gods?

Goats = Gods? Ein Vergleich. 

Die Ziege


Ich habe unglaublich viel über Ziegen gelernt auf unserer VSO National Conference. Ich bin sogar so begeistert über diese neuen Erkenntnisse, dass ich direkt mal die Pro´s und Con´s der Ziegenhaltung gegenüberstellen muss.
Vielleicht eine neue Einnahmequelle für Frau Jose?

Warum sollte ich also Ziegen halten?

-       Ziegen sind spottbillig. 20 Ziegen kosten nur 1,4 Millionen Kwacha! Da sich Ziegen alle paar Monate fortpflanzen, wäre es mit dieser Anfangsinvestition auch schon getan!
-       Ziegen sind genügsam. Sie essen alles, was die Natur zu bieten hat – Zusatzfutter ist nicht nötig. Die Ziege weiß auch, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Ist der Nachbar ein Ekel, frisst sie vorzugsweise von seinem Grundstück.
-       Dazu kommt, dass man Ziegen recht unaufwendig beaufsichtigen kann. Aufgrund ihrer sanften Natur können auch Kinder und alte Leute mit der Ziegenherde allein gelassen werden. Nach 1,5 Stunden hat die Ziege für den ganzen Tag genug gegessen und kann in ihren Stall oder Gehege zurück. So kann man sich Ziegen auch nebenberuflich halten.
-       Ziegen werden selten krank
-       Und nun der Clou: Ziegen sind auf dem Weltmarkt für Nutztiere stärker nachgefragt, als ich mir das je hätte erträumen lassen. Man kann sie (wenn man nicht allzu ängstlich ist) in den Congo verkaufen, oder nach Zimbabwe,  oder nach Angola. Dort werden sie dem verkäufer förmlich aus der Hand gerissen.

Nachteile von Ziegen

-       Ziegenscheiße ist hochgiftig. Lässt die Ziege ihre Böhnchen irgendwo fallen, möchten manche Pflanzen nicht mehr wachsen. Scheißt sie z.B. in das Maisfeld des garstigen Nachbarn, ist der Mais hin.
-       Die Ziege hat ihren eigenen Kopf und ist, wie der Engländer sagen würde, eine „nasty bitch“: Sie isst alles, von Gras, über Schulhefte, Bücher, Kleidung, einfach alles.

Wer sich schon immer gefragt hat, warum es in Zambia (vielleicht sogar in ganz Sub-Sahara-Afrika) außer Fleisch keine Ziegenprodukte zu kaufen gibt, hier die Antwort:
Es kursiert der Aberglaube, dass man von Ziegenmilch braune Haare bekommt.
Ich war irritiert, als ich das gehört habe. Ja, was ist denn so schlimm an braunen Haaren. Well, war die Antwort, an African is supposed to have BLACK hair. Brown is the colour of shit.
Aha. Keine Fragen mehr.
Und eine weitere Story about Goatmilk, die ich gestern gehört habe: Ziegenmilch verursacht Würmer im Kopf und somit Haarausfall... Es gibt wohl eine bestimmt Wurmart, die unter der Kopfhaut lebt und die Haarwurzeln verletzt. Man sagt, wenn jemand kahlen Stellen zeigt, er habe wohl Ziegenmilch getrunken...

Mittlerweile weiß der gebildete Sambier, dass Ziegenmilch ein gutes Substitut für Lactose-intolerante Milch-Liebhaber ist und zudem sehr viele Nährstoffe enthält. Man glaubt auch nicht an diese Faiytales. Aber sicher ist sicher. Man weiß ja nie. Lieber keinen Ziegenkäse etc. essen…

Damit verhält es sich wie mit vielen Witchcraft-Themen: Nein, wir glauben nicht an Whichcraft – wir sind uns aber sicher, dass es existiert…
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Kleiner Nachtrag, bevor man mir Blasphemie nachsagt:
Warum ich den Titel Goats=Gods gewählt habe: Unser Gastreferent hatte Probleme, das Wort „Goat“ richtig auszusprechen. Es hat sich für uns angehört, wie das Wort „God“. Bis wir mal gerafft haben, um was es geht, hatten wir alle schon Schnappatmung von diversen Lachanfällen.  

Impression aus unserem 60minütigen "Goats"-Vortrag