Kalomo
Dienstag, 13.07.2010
Das Haus, Das Haus!
Ja, für alle, die sich schon die ganze Zeit fragen: Was ist eigentlich aus Christianes Haus geworden, für die habe ich einen kleines Update:
• Wie es aussieht, kann ich am Samstag umziehen. Mittlerweile bin ich jeden Tag vor Ort, um die Renovierungsarbeiten selbst zu inspizieren.
• Das Arbeiter-Team des Councils (unsere sog. „Grave-Digger-Unit“ – ja, richtig gelesen) wird mir beim Umzug helfen. Soviel ist schon mal organisiert.
• Mr. Mainza, unser Procurement-Manager, soll Vorhänge besorgt haben, denn er kommt jeden Morgen aus Choma, wo es sowas zu kaufen gibt. Nur: Ich kenne den Mann nicht. Immer wenn ich nach ihm frage, ist er nicht vor Ort.
• Don, der Sohn, oder besser gesagt, der Neffe meines Vermieters „The Landlord Jameson Chimpampe“ (hier sind alle Söhne, Töchter, Mütter und Väter – man muss IMMER nach dem biologischen Verhältnis fragen, wenn man den der Beziehungsebene auf den Grund gehen möchte) hat mir einen Schreiner organisiert, der mir eine Arbeitsplatte an die Spüle anbauen soll.
Wir verhandeln den Preis: 200.000 Kwacha. Als der Schreiner anfängt, Maß zu nehmen, werde ich skeptisch. Da er sich kein einziges Maß notiert, wundere ich mich, wie er sich das alles merken kann. Ein Genie! Da er sich natürlich nichts merken kann, fängt er wieder von vorne an mit Messen, hält das Maßband total schief und hat am Ende eine seltsame Skizze angefertigt.
Der Mann hat von Schreinern offensichtlich so viel Ahnung, wie ich vom Bau eines Kernkraftwerks, also biete ich ihm an, nochmal selbst nachzumessen und ihm das Band zu halten. Oh je, ob das was wird? 200.000 Kwacha ist auch ein stolzer Preis – ca. 32 Euro… Hier läuft in dieser Richtung immer nur alles gegen Vorauszahlung, da die Diensleister die Materialien sonst nicht besorgen können. Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.
Gut, dass ich im Werkunterricht immer gut aufgepasst habe...
• Warmwasser: Fehlanzeige. Nachdem sich jetzt der 3. „Elektriker“ am Geysir (so nennt man hier die Beuler) versucht hat, ist The Landlord fast soweit, das Ding rauszureißen und ein neues zu besorgen.
• Diskussionen um den fehlenden Klodeckel: The Landlord gibt sich geschlagen und willigt ein, einen zu kaufen.
• Die Außenlichter sind noch nicht angebracht. Darum kümmert sich Don.
Arbeiten, ja, das mache ich nebenbei auch noch. Habe am Nachmittag ein langes Telefonat mit der Dezentralisierungs-Projektmanagerin der gtz – Elister. Das Gespräch lässt jedenfalls hoffen und ist sehr konstruktiv.
Zwischendurch kommt unser Treasurer Moses rein: „Ach, Christiane, könntest Du uns bis Ende des Monats eine Retirement-Policy entwickeln?“ – Ja, klar! Eine meiner leichtesten Übungen…tsss.