Donnerstag, 15. Juli 2010

Grippewelle

Kalomo – Choma



Donnerstag, 15.07.2010


Die Grippewelle hat mich erfasst...

Christiane=Malad.

Mann, geht’s mir heute dreckig! Husten, Schnupfen, Heiserkeit und dazu Atembeschwerden – das ganze Spiel schon wieder von vorne…

Jetzt hilf nur noch die letzte Keule aus der Hausapotheke: Kortison hochdosiert.

Hätte ich nicht ein wichtiges Meeting am Morgen, ich wäre gleich nach dem Aufstehen nach Choma zum Arzt gefahren. So sitze ich erst gegen Mittag im überfüllten Dreireiher in die nächste Stadt.

Zwei Volunteers haben mir Dr. Jain empfohlen. Einen Privatarzt, eigentlich Chirurg, aber auch fit in allen praktischen Medizinfeldern, der seit über 30 Jahren in der Südprovinz niedergelassen ist.

Und tatsächlich: Der indische Arzt ist super erfahren und klärt mich gleich darüber auf, dass meine Symptome nicht ungewöhnlich für Jahreszeit und Lage sind:

Aktuell grassiert eine ernstzunehmende Grippewelle, es gibt per se ca. 60% Asthmakranke hier in der Gegend und die Pollenbelastung sei sehr hoch… Na dann wundert mich nichts mehr.

Meine Selbstmedikation war – bis auf ein zu schwaches Antibiotikum – genau richtig. Nein, keine Sorge, mit dem Antimalariamedikament Malarone hängen meine Beschwerden sicherlich nicht zusammen. Puh, da bin ich beruhigt. Dachte schon, ich bin dagegen jetzt auch allergisch…

Dr. Jain würde sogar zum Äußersten gehen wollen und mir eine Kortisonspritze verpassen. Dies lehne ich aber erst mal ab.

Natürlich fahre ich nicht nach Choma, ohne vorher eine lange Einkaufsliste geschrieben zu haben. Klappere alle indischen Läden nach einem Spiegel, einer Nachttischlampe und Salatschüsseln ab und rolle meine Beute anschließend in das Haus von Rose und Cat, die mich und eine andere deutsche Voluntärin zum Abendessen eingeladen haben.